Mal wieder eine Abschlussfahrt mit den Klassenkamerad:innen – das wär's. So richtig etwas erleben, einmal dem Alltag entfliehen, raus aus Berlin, eintauchen in eine andere Kultur, anderes Essen probieren – den Horizont erweitern – das würde uns allen guttun. Vor allem nach drei Jahren Corona-Pause, Klimadiskussion, Inflation . . .
Mit den Klassenkamerad:innen eine ganze Woche verbringen – mit Spaß und Action – natürlich auch mit Bildung, es ist ja eine Schulfahrt. Warum nicht?
Ja! Wir fahren nach Barcelona!
Barcelona – kulturelles Juwel am Mittelmeer, auch bekannt als Smart-City Europas – eine lebenswerte Stadt, die durch neue Konzepte, Ideen und Technologien besticht – da könnte sich Berlin doch etwas abschauen, mal sehen, was uns erwartet. Nach mehreren Anläufen klappt die Organisation. Zufällig, gerade in der Woche zwischen schriftlichen Prüfungen und Notenschluss, die einzige Woche, die möglich ist, gibt es in Barcelona Coldplay- und Elton-John-Konzerte und Fußballspiele. Wir finden keine Unterkunft in der Stadt, aber wir möchten unbedingt verreisen!
Dann nehmen wir eben ein Hotel in St. Susanna an der Costa Brava, warum nicht? Wir bekommen Sonne, Strand, Meer und Halbpension inklusive in modernen 3-Bettzimmern, für den gleichen Preis. Wir fahren mit dem Zug morgens nach Barcelona und abends zurück. Das dauert eine gute Stunde jeweils und kostet natürlich etwas, aber wir haben ja an den Hotelkosten gespart. Außerdem führt der Weg immer am Meer entlang, vorbei an menschenleeren Stränden gesäumt von Palmen. Das ist Entspannung pur! Am Ende der Fahrt erwartet uns die quirlige Placa de Catalunya im Herzen der Stadt.
Unsere Stadtrallye führt uns in die mittelalterliche Altstadt. In den engen, verwinkelten Gassen der Barri Gòtic könnte man sich verlaufen und verloren gehen. So bleibt mancher Erkundungsort der Rallye trotz intensiver Suche unauffindbar.
Das Wetter spielt mit: jeden Tag Sonne – wirklich jeden Tag? Nein am vierten Tag haben wir Pech, es regnet in Strömen, aber macht nichts – wir sind ja im Cybernetic-Museum of Digital Arts in Barcelona. Es ist DAS Highlight unserer Besichtigungen. Wir werden in die phantastischen Welten von Salvador Dali entführt – alles in 3D. In einem alten Kino – etwas abgelegen von den eigentlichen Touristen-Hotspots.
Wir stehen in einem unscheinbaren Raum, aber mit den VR-Brillen auf der Nase tauchen wir ein in eine surreale Welt. Von uns selbst sehen wir nur die Hände – von den Klassenkamerad*innen nur Köpfe in altmodischen Taucherhelmen mit Nummern drauf. Keine Ahnung, wer wer ist, wen habe ich da gerade angerempelt? Wir stehen auf einem Schiff und fahren durch Dalis phantastische Landschaften mit all ihren skurrilen Wesen. Es regnet, die Sterne ziehen vorbei, ein kalter Luftzug weht, eine Kerze brennt verkehrt herum, dazu im Hintergrund eine einzigartige Klangwelt. Ein Traum!?
Aber nicht nur digitale Kunstwelten beeindrucken uns auf unserer Reise. Die Casa Battlò, ein Meisterwerk Antonio Gaudis und seit 2005 Unesco Weltkulturerbe zeigt uns einen Hauch von Luxus aus der Zeit vor 150 Jahren. Ein Haus inspiriert von der Wasserwelt des Mittelmeeres. Am Ende unseres Rundgangs werden wir in einen schwarzen Raum eingeschlossen und von einer phänomenalen Lightshow überrascht.
Ein weiterer Programmpunkt – ein Tag am Strand mit Volleyball und Frisbee. Mutige trauen sich ins Wasser, doch das Meer ist im Mai noch ganz schön kühl. Allen anderen genügt der Pool im Hotel, um einige Runden zu drehen.
Auf jeden Fall wollten wir Action, gemeinsam etwas erleben und Neues entdecken, das war unser Ziel. In Barcelona haben wir es bekommen!
Alles in allem ein gelungener Abschluss unserer gemeinsamen Jahre in der Ernst-Litfaß-Schule mit schönen Bildern der Erinnerung.
Grit Boehm und Margret Brüggemann