Zum wiederholten Mal waren wir mit unserer BOS-Klasse im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts zu Besuch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Ein solcher Besuch muss gut vorbereitet werden, denn zur DDR-Geschichte wissen viele (Schüler:innen) reichlich wenig. Deshalb nahmen wir im Kurzdurchlauf die Gründung, den Aufbau und den Fall des DDR-Regimes durch und fokussierten uns auf die Rolle der Staatssicherheit (STASI).
Dank unserer Kooperation mit der Gedenkstätte hatten wir diesmal die Gelegenheit, zwei Zeitzeugen und deren Flucht- und Haftgeschichten vergleichend kennenzulernen: eine ehemalige Insassin des Stasi-Gefängnisses führte uns durch das Gebäude und schilderte in einer unheimlich authentischen Art und Weise, unter welchen menschenverachtenden Verhältnissen sie diese Zeit verbringen musste. Erschreckend war auch die Information, dass die damaligen Stasi-Mitarbeiter:innen und Gefängnisaufseher:innen bis heute nicht bzw. nur wenig zur Rechenschaft gezogen wurden.
Ähnlich verhielt es sich mit den Schilderungen eines jungen Syrers, der seine dramatische Fluchtgeschichte aus Syrien über das Mittelmeer und durch verschiedene, europäische Länder schilderte. Mittlerweile studiert der junge Mann in Berlin und konnte eine Perspektive für sein Leben hier in Deutschland entwickeln.
Die Schüler:innen der BOS 21.01 verfolgten beide Lebensgeschichten mit hoher Aufmerksamkeit und Empathie. Für uns, die heutzutage in Freiheit und Demokratie aufwachsen, sind solche »Geschichten« manchmal nur schwer greifbar. Tenor beider Erfahrungsberichte: Auch schwierigste Lebenssituationen können überwunden werden; der Blick nach vorne bietet Halt; wer sein Ziel konsequent verfolgt, kann es auch erreichen.
Vielen Dank an die Gedenkstätte für die großartige Organisation und Durchführung unseres Besuchs.
Bericht: Felix Naumann und die 1-BOS-21.01
